Über eine Milliarde Menschen nutzen TikTok, um eine Community zu finden, Neues zu entdecken und zu lernen. Wir nehmen unsere Verantwortung als Plattform ernst und arbeiten unermüdlich daran, die Sicherheit der Community zu wahren und bekämpfen Antisemitismus, Hassrede, Desinformation und gewalttätiges Verhalten.
Angesichts der kursierenden Fehlinformationen und falschen Darstellungen darüber, wie TikTok in dieser Hinsicht funktioniert, halten wir es für notwendig, die wichtigsten Fakten transparent darzulegen.
Die Fakten
Der bloße Vergleich von Hashtags ist äußerst fehleranfällig und spiegelt die Bemühungen von TikTok nicht korrekt wider.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Hashtags, die auf TikTok zu finden sind, von Creator*innen erstellt und zu ihren Videos hinzugefügt werden - nicht von TikTok selbst. Millionen Menschen aus Regionen wie dem Nahen Osten oder Südostasien treiben die Aufrufzahlen für bestimmte Hashtags nach oben, sodass unter Hashtags wie #FreePalestine oder #StandWithPalestine viele Inhalte zu finden sind, die oft aufgerufen werden. Wer vereinzelte Hashtags herausgreift, um TikTok als Plattform eine bestimmte Gesinnung zuzuschreiben, macht es sich zu einfach.
Dazu kommt, dass die Anzahl an Inhalten, die unter einem Hashtag zu finden ist, nur eine sehr geringe Aussagekraft besitzt. Unter dem Hashtag #StandWithIsrael sind zum Beispiel weniger Videos zu finden als unter dem Hashtag #FreePalestine, jedoch sind die durchschnittlichen Aufrufzahlen pro Video unter dem Hashtag #StandWithIsrael in den USA um 68 Prozent höher, sodass die Inhalte insgesamt von mehr Menschen gesehen werden. Dabei spielt auch der zeitliche Aspekt eine Rolle: Manche Hashtags (wie #StandWithIsrael) sind neuer als etablierte Hashtags (wie #FreePalestine). Weil in den USA neun von zehn Videos unter dem Hashtag #StandWithIsrael in den vergangenen 30 Tagen gepostet wurden, ist davon auszugehen, dass die Aufrufzahlen dieser Inhalte grundsätzlich etwas niedriger sind.
Im vergangenen Jahr hat TikTok 100 Prozent der antisemitischen und Holocaust leugnenden Inhalte entfernt, die von Fighting Online Antisemitism über unseren Community-Partner-Kanal gemeldet wurden. Diese Möglichkeit stellte eine gute Ergänzung zu unserem proaktiven Engagement dar, Hassrede zu erkennen und zu entfernen, bevor sie gemeldet wird. In neun von zehn Fällen entfernt TikTok Hassrede, bevor diese gemeldet wird. Die zahlenmäßige Divergenz des Volumens zwischen Inhalten, die sich auf Palästina beziehen und jenen, die sich auf Israel beziehen, ist auf allen vergleichbaren Plattformen ähnlich. Auf Instagram wurden unter dem Hashtag #FreePalestine beispielsweise 5,7 Millionen Beiträge gepostet, während unter dem Hashtag #StandWithIsrael nur 214.000 Beiträge zu finden sind. Auf Facebook wurden unter dem Hashtag #FreePalestine bislang 11 Millionen Beiträge gepostet, verglichen mit 278.000 Beiträgen unter dem Hashtag #StandWithIsrael. (Stand: 13. November 2023)
Unser Empfehlungsalgorithmus ist neutral und verfügt über strikte Mechanismen, die Manipulation verhindern.
Die Inhalte, die unsere Nutzer*innen auf TikTok sehen, werden von der Community erstellt und die Empfehlungen basieren auf den Inhalten, mit denen sie zuvor interagiert haben. TikTok bevorzugt keine Seite gegenüber einer anderen. In den USA haben wir unserem externen Partner für Trusted Technology Zugang zum Quellcode von TikTok gewährt. Auf diese Weise wollten wir herausfinden, ob das System so funktioniert, wie wir es uns vorstellen. Wir arbeiten daran, externen Dienstleistern Zugang in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu gewähren, um unseren Quellcode und die dahinterstehenden Systeme überprüfen zu lassen. Vergleichbar hat noch kein anderes Unternehmen gehandelt.
Durch das Ansehen, Liken und Teilen von Videos, geben Nutzer*innen dem Empfehlungsalgorithmus Signale und so Aufschluss darüber, welche weiteren Inhalte relevant sein könnten. Auf Basis dessen erstellt der Empfehlungsalgorithmus einen Wahrscheinlichkeitswert, der die Videos für potenzielle Empfehlungen einstuft. Das System prüft, ob sich die Inhalte ähneln, um so Abwechslung zu garantieren. Parallel sorgen unsere Moderationsregeln dafür, dass die empfohlenen Inhalte mit unseren Community-Richtlinien übereinstimmen. Das Ergebnis ist ein „Für dich“-Feed, der die individuellen Interessen der Nutzer*innen widerspiegelt und gleichzeitig deren Sicherheit priorisiert. TikTok bietet verschiedene Tools, die Nutzer*innen dabei helfen, ihre Inhaltsempfehlungen weiter zu optimieren – etwa, indem sie von der „Nicht interessiert“-Option Gebrauch machen oder ihren „Für dich“-Feed aktualisieren.
TikTok reagiert schnell und entschieden auf den Krieg zwischen Israel und Hamas.
Kurz nach den Terroranschlägen vom 7. Oktober hat TikTok eine Leitstelle eingerichtet und beträchtliche Ressourcen mobilisiert, darunter wichtige Mitglieder unseres 40.000-köpfigen Teams aus Sicherheitsexpert*innen, die Fachkenntnisse mitbrachten und regionale Perspektiven einbringen konnten. Darüber hinaus haben wir weitere Moderator*innen eingestellt, die Arabisch und Hebräisch sprechen und so noch besser kriegsbezogene Inhalte überprüfen konnten. Zwischen dem 7. und dem 31. Oktober hat TikTok in der Konfliktregion mehr als 925.000 Videos entfernt, weil diese gegen unsere Richtlinien bezüglich Gewalt, Hassrede, Desinformation und Terrorismus verstoßen. Darunter waren auch Inhalte, in denen die Hamas ausdrücklich unterstützt wurde.
TikTok hat strenge Richtlinien gegen hasserfülltes Verhalten, das Antisemitismus und Islamophobie miteinschließt. Verstöße wie diese haben auf unserer Plattform keinen Platz. Zwischen dem 7. und dem 31. Oktober 2023 haben wir deshalb mehr als 730.000 Videos entfernt, die gegen die Richtlinien verstoßen haben. Wir setzen unsere Regeln gegen hasserfülltes Verhalten durch, indem wir auf fortschrittliche Systeme setzen - von Computer-Vision-Modellen, die visuelle Merkmale wie Symbole und Logos erkennen, bis hin zu Technologien, die Sprache erkennen und so auf Aussagen reagieren können, die extremistisches Gedankengut reproduzieren. Wenn wir zuvor bereits Inhalte entdecken, die gegen unsere Richtlinien verstoßen, setzen wir Deduplizierungs- und Hashing-Technologien ein, mit denen wir Kopien solcher Inhalte umgehend erkennen können. Außerdem schulen wir unsere Moderator*innen fortlaufend darin, Verhaltensweisen, Symbole, Begriffe und beleidigende Stereotypen frühzeitig zu erkennen.
Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit unserer Community und Expert*innen, um unseren Ansatz gegen Hass zu optimieren. Wir veranstalten Roundtables mit jüdischen Gruppen, um transparent über gewalttätigen Extremismus und Antisemitismus zu diskutieren. Diese Gespräche bauen auf unserer langjährigen Zusammenarbeit mit Organisationen wie der Anti-Defamation League, CyberWell und Tech Against Terrorism auf, die uns dabei helfen, Hass und extremistische Inhalte, die durch sie bereits auf der Plattform als solche identifiziert wurden, schneller zu entdecken und zu entfernen.
TikTok verbietet ungenaue, irreführende oder schlicht falsche Inhalte, die Einzelpersonen oder der Gesellschaft erheblich schaden können - unabhängig von der damit verbundenen Absicht. Erheblicher Schaden umfasst physischen, psychologischen oder gesellschaftlichen Schaden sowie Sachschäden. Wir entfernen schädliche Fehlinformationen und arbeiten mit IFCN-akkreditierten Faktenprüfungs-Organisationen zusammen, die über 50 Sprachen erkennen, darunter Arabisch und Hebräisch. Zwischen dem 7. und 31. Oktober 2023 haben wir weltweit über 50.000 Videos entfernt, die schädliche Fehlinformationen enthielten. Wir haben auch Hinweise In-App, damit Menschen, die nach Begriffen im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt suchen, daran erinnert werden, dass Informationen zur sich schnell verändernde Sachlage nicht immer korrekt sind. Außerdem konnten wir ihnen so einen niedrigschwelligen Zugang zu verlässlichen Informationen aus Quellen wie den Faktenprüfungen von Reuters und AFP anbieten. Darüber hinaus haben wir auch unser Engagement verstärkt, wenn es um die Entfernung von gefälschten Konten geht. Wir haben festgestellt, dass die Zahl der gefälschten Konten, die im Zuge des Konflikts erstellt wurden, sprunghaft angestiegen ist. Seit dem 7. Oktober haben wir weltweit mehr als 24 Millionen gefälschte Konten und mehr als eine halbe Millionen Bot-Kommentare unter Inhalten entfernt, die sich auf den Nahost-Konflikt beziehen.
Bereits lange bevor es TikTok gab, sympathisierten junge Menschen bereits verstärkt mit Palästina
Die Unterstützung für Israel fällt unter jungen US-Amerikaner*innen bereits seit einiger Zeit geringer aus als die Sympathie, die Palästina entgegengebracht wird. Dies zeigt eine Umfrage von Gallup unter Millennials, die bis in das Jahr 2010 zurückreicht – lange bevor es TikTok überhaupt gab. Eine weitere Gallup-Umfrage, die im März 2023 und somit vor dem Krieg durchgeführt wurde, zeigt, dass sich die Einstellung junger Erwachsener zu dem Konflikt rasch ändert. Eine Echelon-Umfrage vom 26. Oktober 2023 zeigt derweil, dass US-amerikanische TikTok Nutzer*innen unter 40 Jahren eher Israel unterstützen (33 Prozent gegenüber 28 Prozent für Palästina). Dieses Verhältnis spiegelt im Großen und Ganzen die Verteilung innerhalb der allgemeinen Bevölkerung unter 40 Jahren wider (32 Prozent für Israel, 23 Prozent für Palästina).
Die folgenden Daten aus der Pew Research (2006-2016) untermauern die Sympathie, die Palästina von jungen US-Amerikaner*innen (geboren nach 1980) entgegengebracht wird. Die Daten zeigen, dass die Unterstützung für Palästina nicht neu ist und bereits vor der Gründung von TikTok zunahm. Es wäre also unrealistisch, eine so breite Zustimmung einer einzigen Plattform wie TikTok zuzuschreiben (siehe Grafik).
Die folgende Grafik von Gallup von März 2023 veranschaulicht den stetigen Rückgang in der Unterstützung für Israel unter den jüngeren US-Amerikaner*innen innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Außerdem zeigt die Grafik, dass die allgemeine Sympathie für Israel noch nie so gering war wie jetzt unter der jüngsten Generation.
Wir sind uns bewusst, dass es im Bereich der Sicherheit ständiger Verbesserungen bedarf. Aus diesem Grund versuchen wir stetig zu lernen und unser Wissen in die Praxis zu übertragen. Wir begrüßen einen ehrlichen und offenen Dialog und werden auch weiterhin mit unserer Community, der Zivilgesellschaft, gemeinnützigen Organisationen und anderen Institutionen zusammenarbeiten, um unsere Community zu schützen und TikTok als Ort zu erhalten, der alle Nutzer*innen willkommen heißt.
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